Loreto in Prag

Loreto in Prag

Die als Loretokapelle Loreto bezeichneten Wallfahrtsorte gehörten schon immer zu den meistbesuchten in der katholischen Welt.
Nach dem Sieg der Habsburger bei der Schlacht am Weißen Berg, 1621, führte ein umfassender Rekatholisierungsprozess zur Gründung von Loreto-Wallfahrtsstätten in ganz Böhmen. Das erschien damals als geeignetes Mittel, das Interesse der böhmischen Bevölkerung an der katholischen Religion wiederzugewinnen.
In Prag handelt es sich dabei um ein fensterloses Häuschen, das eine Nachbildung der in der italienischen Gemeinde Loreto in der Provinz Ancona befindlichen Casa santa ist. Der Legende nach wurde das kleine Gebäude im 13. Jahrhundert von einem Engel aus Palästina an seine heutige Stelle übertragen. Dabei soll es sich um jenes Häuschen gehandelt haben, in dem der Erzengel Gabriel der Jungfrau Maria erschien und ihr die kommende Geburt des Erlösers verkündete. Die eher kleine Casa santa steht im Innenhof eines Gebäudekomplexes mit großem Kirchenschiff, Glockenturm und Seitenflügeln. Die Casa Santa, gegründet 1626 von der Begina Katharina von Lobkowicz, wurde von dem beauftragten italienischen Baumeister Giovanni Batista Orsi 1631 vollendet. Im 18. Jahrhundert wurde der Hof mit zwei von dem Prager Bildhauer J. M. Brüderle geschaffenen Brunnen ausgestattet.
Der Bau des Prager Loreto-Heiligtums (Pražská Loreta) dauerte von 1626 bis 1750. Im Jahr 1721 wurde die barocke Front durch Christoph und Kilian Ignaz Dientzenhofer nachträglich errichtet. Die Orgel in der Loreto-Kirche stammt von Leopold Spiegel. Der Urheber des Skulpturenschmucks ist H. Kohl. Das 1694 in Amsterdam erstellte, aus 30 Glocken bestehende Glockenspiel ist im frühbarocken Turm untergebracht.
(wiki)

0