Konfirmation 1917

Konfirmation 1917

Gestern wurde in vielen Orten des protestantischen Franken das Konfirmationsfest abgehalten. Hier zeige ich Euch – mal wieder ein Oldie - das Konfirmationsbild meiner Großmama.
An meine eigene Konfirmation gedenke ich allerdings mit Grausen: zwei wohlmeinend-heimsuchende Vettern nötigten mich, abseits der Festgemeinde, zu einem bisher unbekanntem Kartenspiel. Des ungeübt verlor ich ständig. Der Preis dafür war ein infernalischer Kräuterlikör nach dem anderen – mein erster Fetzen-Rausch und gleichsam Initiations-Ritual in die Welt der Erwachsenen, auf das ich in dieser Form gerne verzichtet hätte! Seither meide ich vierschrötige Alkoholika mit rauschebärtigen Forstmeistern auf dem Etikett und lasse auch die indirekt dafür mitverantwortliche Religion nurmehr in dosierter Form an mich heran. Gemäß der alten fränkischen Weisheit: „Je heilicher, desto greilicher!“
Andererseits muß zu meinem Bekenntnis allerdings noch angemerkt werden, daß wir glücklicherweise einen feinen Pfarrer hatten, der uns weniger mit Bibelvers-Esperanto zusetzte, als vielmehr ethisch ertüchtigte und sich darüber hinaus auch sehr für die ansonsten kärglich instituierte Jugend am Ort engagierte. Wofür wir ihm sehr dankbar gewesen sind.

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