Gründung des Reichsbanners Zell 1929

Gründung des Reichsbanners Zell 1929

Es darf und es soll nicht verschwiegen werden, daß Franken im Dritten Reich die unrühmliche Rolle einer braunen Hochburg darstellte. Das hatte vielerlei Ursachen – Hitlerstellvertreter Heß z.B. stammte aus dem Wunsiedler Landkreis. Der Hauptgrund allerdings bestand in der hierzulande unverhältnismäßig großen Arbeitslosigkeit nach der Weltwirtschaftskrise. Und dank Hitler gab es durch den Bau von Reichsautobahnen und cäsarenhaften Triumphbauten wie z.B. am Nürnberger Zeppelinfeld für viele darbende Familienväter bald wieder viel zu tun.
Es gab aber auch den Kampfbund Reichsbanner der Sozialdemokraten, USPD und Kommunisten, welche frühzeitig wohl wissend um Hitlers wahre Intention demselben ein wehrhaftes Bollwerk entgegen stellten.
Betrachtet man etwa hier die Mannschaft aus Zell im Fichtelgebirge – einer von ihnen war mein Großvater – so könnte man aufgrund der Aufmachung – Koppel, Schultergurt und sonstiger „Uniformierung“ – vielleicht selbst an eine vermeintlich braune Kampftruppe denken. Das war durchaus so beabsichtigt – und doch war sie das exakte demokratische Gegenpart.
Ab dem 30. Januar 1933, heute vor 80 Jahren, wurde es für viele Aktivisten bitterer Ernst. Die Fahnen des Reichsbanners wurden eingeholt und derselbe verboten. Und wer noch allzu laut Protest erhob, konnte leicht mal in einem Konzentrationslager enden…

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