Ghost town

Ghost town

Wie eine verlassene Western-Siedlung oder ein einstiges Goldgräbercamp mutet das Gelände der alten Grantit-Steinbrüche auf der Reuth bei Gefrees im Fichtelgebirge an. Die Zeit hat ihren Mantel darüber gebreitet und nur die Schemen vergangener Glanzzeiten übrig behalten.

Wo früher Hunderte von fleißigen Händen für ein geschäftiges Leben sorgten, herrscht nun Stille.

Granit wäre in der Reuth noch genügend vorhanden, daran liegt es nicht, dass die Betriebe aufhören mussten. Die Misere begann schon nach dem Zweiten Weltkrieg, als sich für diese Arbeit einfach niemand mehr berufen fühlte. Da das Erstellen von Denkmälern um die Jahrhundertwende große Mode war, brauchte man Granit. Gefreeser Granit wurde vor allem beim Bau des Reichtagsgebäudes oder eines riesigen Denkmals in Amerika bekannt. Auch das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig besteht zu einem großen Teil aus Gefreeser Granit. Der Abbau und die Verwertung waren allerdings zu dieser Zeit fast ausnahmslos auf die menschliche Kraft zugeschnitten. Deshalb heißt es noch bis zum heutigen Tag, dass die überaus schwere und schweißvolle Arbeit der Steinmetzen, Steinbrecher und Steinschläger die Mentalität der Gefreeser geformt habe.

(Fichtelgebirge.Bayern.online.de)

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