Dieser Moosskorpion (Neobisium sp.) aus der Familie der Neobisiidae ...

... kam mir sehr groß vor; es war sicher der größte der wenigen, die ich bisher gesehen habe. Geschätzt habe ich ihn auf vielleicht 5 mm (das wäre die Maximallänge der hier vorkommenden Arten der Gattung), aber die im Bild als Maßstab zu benutzenden Fichtennadeln von etwa einem Millimeter Breite lassen hier nur eine Gesamtlänge (Körperlänge ohne Zangen) von etwa 3,5 mm zu. Vielleicht habe ich mich einfach wegen der Freude über den Fund ziemlich verschätzt, was ich allerdings eher nicht glaube.
Leider ist nur dieses eine Bild gelungen, natürlich ist der Kleine sofort im Waldboden verschwunden; auch Nachsehen in der Streu hatte keinen Zweck ...
Als aufregender "Frühlingsbote" diente der auch im Winter unter Rinde zu findende Bursche doch, denn er lief bei der Entdeckung langsam und mit den Scheren balancierend über die Ästchen, wie es bei ihm üblich ist. Die Sonne schien bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt, und man konnte an diesem Südhang - natürlich warm angezogen - bequem auf der Erde sitzen und auf die schöne, aber kurze Begegnung eine Zigarette rauchen ...
Es mag einer der häufigeren Arten sein, z. B. Neobisium carcinoides oder sylvaticum; in Mitteleuropa kommen etwa zwei Dutzend der Gattung vor, in Deutschland etwa zehn. Sie sind schwer und fast nur von Spezialisten zu unterscheiden.
Ich hab ihn mit Freude laufen lassen, wie die vorigen auch.

Fund und Foto: nördlich Regenstauf/Oberpfalz, Bayern - heute, 28.2.2023 f

Canon // Canon EOS 550D // Sigma 150mm f/2.8 EX DG OS HSM APO Macro // 150.0 mm // 13 // 1/200 // 200