Blattmine des Weißfleckigen Eichenspringrüßlers an Eiche, Leipzig, 14.5.2012

Die Blattmine, d.h., der zwischen Ober- und Unterschicht des Blattes liegende Gang der Käferlarve beginnt als "Gangmine" dort, wo das Käferweibchen das Ei am Blattrand abgelegt hat. Die Gangmine geht in eine "Platzmine" über, in der die Larve als Minierer ein kreisrundes Stück des ganzen Blattes ausschneidet, um sich in diesem zu verpuppen. Die Kotspuren der Larve und wahrscheinlich schon die Puppe selbst scheinen im Gegenlicht durch und sind gut zu sehen.
Hier handelt es sich um den Rüsselkäfer Rhynchaenus avellanae, den Weißfleckigen Eichenspringrüßler. Er ist nicht besonders häufig. -
Allein in dem schon alten Standardwerk von Dr. Martin Hering: Die Blattminen Mittel- und Nordeuropas (Neubrandenburg, 1937) sind an die 3000 Arten von Blattminen mit ihren Verursachern aufgezählt.
Minen werden nur von den Larven vierer Insektenordnungen als Unterkunft und Nahrungsquelle benutzt: Fliegen und Mücken (Diptera), Käfer (Coleoptera), Schmetterlinge (Lepidoptera) und Blattwespen (Hymenoptera). Die Blattminen sind ein Gebiet, in dem wie bei den Gallen Botanik und Zoologie unendliche Forschungsmöglichkeiten bieten.

Am 30.3.18 stelle ich nochmals Orchestes-Blattminen verschiedener Arten ein ...

23.5.2012

Canon PowerShot A630 // Unknown 7-29mm // 7.3 mm // 8 // 1/200 // 100