Wiederansiedlung des Bartgeiers (1)

Beschreibung

In den Siebzigerjahren des 20. Jahrhunderts erschien eine Wiederansiedlung möglich, denn es gab wieder große Mengen wild lebender Huftiere, die als Beute für den Bartgeier in Frage kamen. Dazu trat ein neues Gesetz in Kraft, das den Bartgeier schützte und die Anwendung von Strychnin in Ködern untersagte. Angeregt durch Zuchterfolge im Innsbrucker Alpenzoo seit 1973 bildete sich eine internationale Gruppe mit dem Ziel der Wiederansiedlung des Bartgeiers durch Auswilderung in den Alpen. 1986 wurde im Rauriser Krumltal (Nationalpark Hohe Tauern) der Versuch der Auswilderung in Gefangenschaft geborener junger Bartgeier gestartet. Dafür wurden etwa 10 Wochen alte, noch flugunfähige Jungtiere in einem künstlichen Horst ausgesetzt und bis zum Erstflug mit etwa 4 Monaten ohne Menschenkontakt gefüttert. Danach wurde noch so lange Futter im Gelände angeboten, bis sich die jungen Geier selbständig ernähren konnten. Wegen des Erfolges kamen in den folgenden Jahren noch weitere Freilassungsplätze in den Nationalparken Hochsavoyen, Mercantour (Frankreich), Stilfser Joch (Italien) und im Schweizer Nationalpark sowie in den Seealpen (Italien) dazu. Im Herbst 2005 waren insgesamt 137 junge Bartgeier ausgesetzt worden, von denen rund 80 in den Alpen überlebt haben.

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