Das 1967 gesunkene Frachtsschiff liegt auf einer Tiefe zwischen 20 und 50 Metern vor der ligurischen Küste. Etwas abseits des Schiffes in etwas größerer Tiefe liegen die Kessel. Normalerweise schon alleine durch die Größe sehr beeindruckend bringt ein wenig Licht die Ästhetik noch eindrucksvoller hervor. Viel Zeit zum Ausleuchten bleibt aufgrund der tickenden Gasuhr nicht und die Gestaltung ist eine Sache, die in wenigen Augenblicken entschieden sein muss. Auch bei sehr zügigem Arbeiten ist bei einer Grundzeit von 45 Minuten der Aufstieg an die Oberfläche unter Ausnutzung optimaler Dekogase ungefähr doppelt so lang...
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Unter dem Namen "Eros" als Luxusjacht von Baron Rothschild war das Zwillingsgeschütz noch nicht vorhanden. Als U-Bootjäger 2216 war es für manchen Abschuss verantwortlich....... Heute haben die wunderbaren roten Fahnenbarsche das Kriegsgerät zurückerobert und in diesem Fisch-Schwarm kann auch eine schreckliche Waffe fast schon wieder ästhetisch werden... Portofino 2016 Mehr zur Geschichte hier: [fc-foto:38653696] ..... Wracks müssen also nicht SW sein :)
UJ 2216 Gebaut wurde das Schiff für Baron Rothschild unter dem Namen "Eros", in die französische Marine eingezogen und umgerüstet unter dem Namen "Incomprise", und schließlich von den Deutschen 1942 erbeutet und unter dem Namen "U-Boot-Jäger 2216" in eine Corvette umgewandelt. 1944 wurde die UJ 2216 von einem alliierten Torpedo-Bomber mit 2 Treffern versenkt. 6 Seeleute starben und 17 wurden vermisst, als das Heck abgerissen wurde und das Schiff sank. Heute liegt das Wrack auf einer Tiefe zwischen 45 und 57 Metern vor Portofino/Ligurien und bietet sich für sehr schöne TG mit Trimix 18/45 an. ....über die Gase und die TG-Planung später mehr..... Einzigartig ist das Wrack durch die Wolke aus Fahnenbarschen, die (um Toni zu zitieren) wie die Seelen der Seeleute das Wrack umgeben und die komplette Sicht auf das Schiff meist verhindern Damit nicht der Eindruck entsteht, in solchen Tiefen müsste man mit SW arbeiten, ist hier schon etwas mehr Farbe im Spiel........ aber natürlich geht da noch mehr....
....mal als Alternative nach Objektivkorrektur....
Endlich mal wieder klares Wasser und gefühlt endlose Sichtweiten..... Das verlängerte Wrack-Wochenende vor Portofino/Ligurien war ein Fest für die Seele. Das Bild ist weitestgehend unbearbeitet. Portofino 2016
Das Wrack der Mohawk Deer liegt zwischen 20m und 50 Metern Tiefe vor Rapallo. Der Bug ist auch im Sporttauchbereich gut erreichbar. Die Kessel liegen in etwas größerer Tiefe und sind nur mit Trimix 18/45 effektiv betauchbar. Das kanadische Handelsschiff sank 1967 und zerbrach in mehrere Teile. Die Kessel (davon später mehr) liegen einige Minuten Tauchzeit vom Hauptwrack entfernt in der Tiefe. Um hier schön Zeit für Bilder zu haben braucht man mindestens eine Grundzeit von 45 Minuten. Das bedeutet, der Aufstieg wird eher ein Fall für die Kit-Kat-Werbung :) In dem warmen klaren Wasser ist das aber kein wirkliches Problem
Bisher haben wir schon oft die vielen Flaschen gesehen, die bei einem typischen Wrack-Tauchgang in größerer Tiefe zum Einsatz kommen. Hier mal wieder etwas Fortbildung :) Im Rückengerät (Doppel-12 oder Doppel 18)befindet sich das Tiefengas (Trimix aus Helium+Sauerstoff+Stickstoff) , das durchaus auch mal ein an der Oberfläche nicht mehr atembares Gasgemisch (mit reduziertem Sauerstoffgehalt) enthalten kann. Dieses Bottomgas wird üblicherweise durch eine Bottom-Stage (meist 80cft Alu) verlängert. Erst wird die Bottom-Stage leergemacht, dann der Anteil, den man nach Abzug der Sicherheitsreserve für den Gebrauch freigegeben hat (usable Gas). Dann folgt der Aufstieg in Stufen auf 21 m, wo auf Nitrox 50 (50% Sauerstoff + 50% Stickstoff) gewechselt wird, dann geht`s in Stufen weiter auf 6 m. Hier werden bei Atmung von reinem Sauerstoff mindestens 50% der Dekompressionszeit abgehangen. Nun müssen immer die benötigten Flaschen an der richtigen Stelle sein. Anfangs werden am Körper das wichtigste Dekogas, nämlich Nitrox 50 und das Bottomgas getragen. An einem hinteren D-Ring ist die Sauerstoff-Flasche untergebracht, die aber spätestens auf 6 Metern vorne verfügbar sein muss. Daher ist die Prozedur der Bottle-Rotation ein sehr wichtiger Bestandteil des Aufstieges. Nach Wechsel auf das 50er Gas wechselt jeweils ein Taucher pro Dekostufe die Flaschen in die richtige Position. Der Partner kontrolliert, dass alles richtig weggeklickt wird. Der Verlust einer Dekoflasche oder die Blockade einer Flasche durch eine falsch befestigte andere Flasche führt zu ziemlich lästigen Problemen. Hier kontrolliert der schwarze Taucher, der bereits sein Tiefengas in der leer nach oben stehenden Flasche hinten befestigt hat die Aktion des roten Tauchers, der gerade Sauerstoff gegen Tiefengas austauscht. .... das war jetzt viel Theorie, aber Ihr sollt ja auch wissen, warum man das ganze Zeug so mit sich rumschleppt.... Viel Spaß beim Betrachten :))
... nie von oben fotografieren! Der Blick nach unten war aber gar zu verlockend. Während wir zum ersten Deepstop aufstiege zog ein italienisches Team über das Wrack von UJ 2216 dahin... irgendwie gefiel mir die Ansicht :) Portofino 2016
Mal wieder was buntes und hoffentlich Fernweh weckendes aus dem Marine-Park vor Portofino.... Heute mal so eine ganz allgemeine Frage in die Runde: Lust auf eine tolle Tour nach Island und Grönland im September 2017 ?? Tauchen ist möglich aber nicht verpflichtend.... Ich bin auf der Suche nach einem netten Kabinen-Partner. Die Reise ist zwar nicht besonders günstig, dafür aber sicher etwas ganz besonderes! Wer Lust hat kann sich ja mal mit mir wegen Details in Verbindung setzen :))
....man könnte auch als Titel "Selbstportrait" wählen, schließlich bin ich in der Spiegelung ausnahmsweise auch mal im Bild :)) An dieser Stelle mal wieder ein kleiner Dank an die netten Menschen, die mich unter Wasser so umgeben :)) Ansonsten ist da noch das Höhlenbild im Voting..... Der direkte Link zum Voting: http://www.fotocommunity.de/pc/vote/uniqueId/2538184 Das Bild: [fc-foto:38595394]
... hier noch mal der Bug von UJ 2216, einem der absolut sehenswerten Wracks vor Portofino / Ligurien. Meist hält sich hier eine dichte Wolke Fahnenbarsche auf, die wie Nebel um das Schiff wabern. Bei der Bearbeitung wurde partiell gespiegelt.
Pico / Azoren Schöner ist es meist, das Wasser als solches im Hintergrund zu zeigen. Manchmal sind die Bedingungen aber durch Schwebeteilchen so, dass nur eine solche Herangehensweise übrig bleibt.... Ach ja..... und dann ist da noch immer das Voting.... Reto und ich freuen uns über jede Meinungsäußerung oder natürlich auch gerne über Unterstützung! Von mir ist noch ein Höhlenbild in der Abstimmung. http://www.fotocommunity.de/pc/vote/uniqueId/2538184 Von Reto gibt`s noch das tolle Pygmi-Portrait. http://www.fotocommunity.de/pc/vote/votingfilter/all/uniqueId/2538197 An die Urnen !! :))
... 22:00 Uhr Pico... die Frisur hält! (oder auch nicht) Nachttauchgang vor Pico / Azoren
Es soll nicht der Eindruck aufkommen, Wracks müssten immer im dunklen Wasser liegen :) Hier mal wieder eine Aufnahme aus Ligurien. Der U-Boot-Jäger 2216 der 1944 versenkt wurde liegt auf gut betauchbarer Tiefe um 55-67 Meter. Das Zwillingsgeschütz wird oft in eine Wolke von Fahnenbarschen eingehüllt, die dem Wrack etwas mystisches verleihen. Etwas mehr über die Geschichte hier: [fc-foto:38653696] .... und jetzt haben wir gedacht, es wäre Schluss mit Voting, da müsst Ihr leider schon wieder ran :)) http://www.fotocommunity.de/pc/vote/uniqueId/2541452
Das Bild Zeitzeugen [fc-foto:42436650] hatte ich bewusst mal nur mit Videolampe und schwachen Blitzleistungen aufgenommen, um die Stimmung da unten zu vermitteln. Tatsächlich ist die Sicht durch Schwebeteilchen und schlechtes Licht immer ein ganzes Stück schlechter als es scheint. Durch das Licht wird (wie auch beim Einsatz in Höhlen) das fotografierte Objekt für z.B. 1/125 sec. erhellt. Der Fotograf sieht es manchmal gar nicht wirklich und selbst direkt vor dem Geschütz ahnt man manchmal nur dass man an der richtigen Stelle ist. Auf Wunsch hier ein Bild vom letzten Besuch an diesem Wrack 2016, bei dem ich die Gunst der Stunde genutzt hatte und die beiden Partener auf der anderen Seite des Geschützes als Licht-Akzente dankbar annahm. Es handelt sich auch nicht um eine Aufnahme mit geplantem Setup der Blitze, sondern um eine Momentaufnahme aus dem normalen Tauchgang heraus.
Von den hellen Gewässern der Abruzzen (später davon gerne noch etwas mehr) geht es jetzt erst mal wieder in die Tiefen vor Ligurien. Auch bei Wracktauchgängen lässt sich buntes Schönheit erleben. Hier eine Gorgonie am Wrack eines U-Bootjägers aus dem 2.Weltkrieg
Mal ein Bild des Doppelgeschützes des U-Boot-Jägers UJ 2216 vor Portofino ohne meine üblichen Lichtspielereien. Ich will mal einfach die Stimmung zeigen, wie es sich für den Taucher darstellt, bevor Blitze und Lampen die Gestaltung verändern. Gar nicht so einfach, das Geschütz mit dem gesamten Geschützturm ohne Zusatzlicht zu zeigen..... nächstes Mal ist aber auch wieder Licht dabei :)
In dieser Salpenkolonie herrscht reger Verkehr durch Mitfahrer. Neben den üblichen Quallenflohkrebsen sind jede Menge kleiner Asseln und Würmer auf dem Weg durch das weite Blau... Aufgenommen während einer längeren Dekompressionsstufe vor Portofino (Der etwas "merkwürdige Rand" um die Salpen ist keine unsaubere PS-Freistellung, sondern ein schleimartiger Kokon, in dem das Grüppchen unterwegs war)
Die Erklärung zur "Bottle-Rotation" kann hier nachgelesen werden: [fc-foto:43791338] Schön zu sehen ist hier, dass man die Kamera in solchen Situationen auch mal einfach weghängen kann. Die visuelle Kontrolle der Sortieraktion erfolgt hier durch das Auge der Kamera. Anschließen wird aber natürlich nochmal aus nächster Nähe gecheckt, ob alle Karabiner richtig sitzen und sich nicht blockieren. Portofino / Ligurien
Portofino / Ligurien
Nach der kurzen Erkältung zur Bottle Rotation [fc-foto:43791338] mal ein Doku-Bild aus der Tiefe..... eben da wo nicht mehr so viel Licht hinkommt. Bei der Frage warum so viele Flaschen mitgenommen werden müssen, ist nicht nur der Bedarf an unterschiedlichen Gasen ausschlaggebend, sondern auch der Umstand, dass mit zunehmender Tiefe eine 12-Liter-Flasche, die sonst auch mal eine Stunde reicht nach 4 Minuten leer sein kann....... Gasplanung beeinhaltet dennoch ausreichende Reserven, da man ja vom tiefsten Punkt im Zweifelsfall mit den eigenen Gasvorräten auch den Partner mit nach oben bringen muss.... Portofino / Ligurien
....mal wieder ein bisschen Fortbildung :) Eine der Prozeduren, die nach Tauchgängen in größeren Tiefen mit hoher Konzentration und unter visueller Kontrolle des Partners durchgeführt werden müssen ist die sogenannte Bottle-Rotation. Wozu das ganze ? Es gibt Tiefen in denen die Atmung von Luft zu Vergiftungserscheinungen durch Sauerstoff und Stickstoff führen würden. Es werden also Gase mit Reduktion von Sauerstoff und Stickstoff verwendet. Ersetzt werden diese Bestandteile durch Helium. Man atmet ein sogenanntes Trimix-Gemisch. Auf dem Weg nach oben, also während der Dekompression müssen schrittweise die Gase ausgetauscht werden. Es wird jeweils die maximal auf dieser Tiefe atembare Sauerstoffkonzentration gewählt, die noch keinen Krampfanfall auslöst. Das bedeutet, dass ab 21m Tiefe eine 50%ige Sauerstoffmischung verwendet wird und auf 6 Metern lange Zeit auf Sauerstoff verbracht wird. Bei 6-Meter-Stopps mir einer Länge über 20 Minuten müssen (um Gehirn und Lunge zu schonen) Sauerstoff-Pausen auf einem Gas aus größerer Tiefe durchgeführt werden. Um diese Gaswechsel standardisiert durchführen zu können gibt es feste Abfolgen, auf welcher Tiefe in welcher Reihenfolge die Flaschen vorbereitet und eingesetzt werden. Auf obigem Bild hat der Taucher auf dem Rücken noch seine Hauptflaschen mit dem Tiefengas sowie eine Argonflasche zur Anzugbelüftung. Die fast leer nach oben auftreibende Flasche in der linken Hand enthielt ebenso ein Tiefengas, das gerade "nach hinten" zwischen die Beine geräumt wird, da es nicht mehr benötigt wird. An der linken Seit ist das aktuell verwendete Gas für 21m und in der rechten Hand wird die 100%-Sauerstoff-Flasche für den Stop auf 6 m vorbereitet. Die gesamte Prozedur wird von einem Partner beobachtet, damit alles korrekt verläuft. Allzu schnell wird ein Clip falsch gesetzt und man blockiert die weiteren Abläufe. Portofino/Ligurien
Auf den Dekostufen kann man schon einige Zeit verbringen. Sehr angenehm, wenn dann wenigstens das Wasser schön warm ist :) Portofino / Ligurien