...die Sache mit der Leine...

...die Sache mit der Leine...

Es kam noch einmal die Frage nach den Leinen auf. Grundsätzlich gilt, dass man in einer Höhle keinen cm ohne Leine taucht. Diese bringt einen stets zum Ausgang zurück und man entfernt sich selbst bei guter Sicht nie zu weit von dieser Nabelschnur. Ein einziger ungeschickter Flossenschlag kann ausreichen, um die Sicht von 100 auf 0 zu reduzieren. Man muss daher stets wissen, wohin man greifen muss, wenn die Leine nicht mehr sichtbar ist. Ein Rückweg nur unter Tastbedingungen dauert länger und braucht mehr Gas, als wenn man locker neben der Führungsleine entlangschwimmt. An Stellen, wo keine Leine liegt, wird diese selbst verlegt. So werden neue Gänge verleint, Querverbindungen hergestellt und Lücken bei gerissener Hauptleine überbrückt. Daher werden immer ausreichend Seilrollen mitgeführt. Kurze Seilrollen (sogenannte "Spools") kommen zum Einsatz, wenn im schlimmsten Fall die Hauptleine bei komplettem Sichtverlust nicht mehr gefunden wird. Dann wird mit Hilfe dieser "Safety-Spools" ein Suchritual ausgehend von der aktuellen Position durchgeführt, mit dem man hoffentlich die Hauptleine wieder auffindet. Die meisten Unfälle durch Leinenverlust treten erstaunlicherweise wenige Meter vor dem rettenden Ausgang statt, der unerreichbar wird, wenn man die Richtung nicht mehr weiß. Im Bild wird eine selbstverlegte Leine auf dem Rückweg zur letzten Hauptleine wieder eingeholt. Dabei wird sie unter Spannung gehalten, denn das nächste unschöne Szenario außer der verlorenen Leine ist das "Entanglement", das Verwickeln in eine Leine. Sobald diese keine Spannung mehr hat "springt sie den Taucher gerne an" und kann zu katastrophalen Verwicklungen führen. .... so genug der Fortbildung, aber wir wollen ja immer noch ein bisschen was dazulernen :)) Schieferbergwerk Nuttlar 8/17 Tja und dann noch die kleine Erinnerung an das Voting.... Es gibt wieder Arbeit :)

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Taucher sind Männer.....

Taucher sind Männer.....

.....die unter Wasser oder in unatembarer Luft leben und arbeiten können. Taucher sind Männer großer Muskelkraft, mit gesunden Organen. Es gibt keinen zweiten Beruf, der so hohe Anforderungen an körperliche Leistungsfähigkeit stellt wie sie der Beruf des Tauchers - nicht nur gelegentlich - verlangt. Das Tragen der fast 100 kg schweren Rüstung außerhalb des Wassers, oder die Fortbewegung dieser Masse beim Gehen unter Wasser, das Atmen unter rasch wechselndem Druck und, nicht zuletzt, anstrengendste Arbeiten unter nicht immer einwandfreier Luftversorgung, fordern athletische Muskulatur, gesunde Lunge, kräftiges Herz und einwandfreie Funktion aller Organe. Taucher sind Männer hoher geistiger Kräfte, von Verstand und einwandfreier Moral. Sie haben so vielseitigen Gefahren zu trotzen, daß an ihre Geistesgegenwart und Beobachtungsgabe höchste Anforderungen gestellt werden. Nützliche und schnelle Taucherarbeit zu leisten ist aber zugleich die eigentliche Kunst des Tauchers, die seine Tätigkeit erst wertvoll macht. Ein unbeirrbares Pflichtgefühl muß ihn antreiben, unter Hergabe aller Kräfte des Körpers und Geistes für schnellste und trefflichste Lösung der gestellten Aufgabe zu sorgen. Handbuch für Taucher Hermann Stelzner Direktor und Oberingenieur des Drägerwerks Lübeck 1931 Dieser historische Text geht doch runter wie nix, wenn man sich mit Spieltrieb und Kindereien im Kopf in immer neue Gewässer stürzt :)) Zu dem Bild im Schieferbergwerk Nuttlar fand ich ihn aber schön passend..... und er gab mir Gelegenheit passend zum Thema "Schwarz-Weiss-Sicht der Dinge" ein uncoloriertes Bild einzustellen ;)

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