Stadtbüttel Spannagel

Gottlieb Spannagel lebte von 1845 bis 1918 und war der Sohn des Schuhmacher Georg Philipp Spannagel. Auch er erlernte das Schusterhandwerk, das er freilich nur bis 1884 ausübte – in diesem Jahr wurde er zum städtischen Ausrufer von Ebingen berufen. Er war schon deshalb prädestiniert für diese Aufgabe, weil er seine amtlichen Bekanntgaben mit Versprechern zu würzen pflegte, die großen Unterhaltungswert besaßen. Schultes Hartmann kannte diese Schwäche seines Ausrufers und verpflichtete ihn deshalb, jede seiner Runden unmittelbar unter der Amtsstube zu beginnen, um Spannagel gegebenenfalls korrigierend ins Wort fallen zu können.

Weit größere Aufmerksamkeit als seine mitunter seltsamen Mitteilungen trug dem Büttel jedoch seine Begleiterin ein, die Gans, die ihm unentwegt hinterherwatschelte und bestens dressiert war: Während seiner Ansagen hielt sie still; sobald er fertig war, schnatterte sie, als wolle sie das Gesagte bekräftigen. Spannagel galt schon zu Lebzeiten als Original; als er 1918 starb, wurde er im Nachruf als "Stück der alten Stadt, so gut wie der Bürgerturm" gerühmt.

in Albstadt- Ebingen
von Ernst-Reinhart Böhlig
auch bekannt unter dem Künstlernamen Lilamonaco
http://www.art-lilamonaco.de/The%20Xingles%201.html

http://www.boehlig-art.de/Boehlig,%20Strandgut%202,%201.html

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