Menschen in der Johannstadt VI

Beschreibung

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Menschenbilder: Diese Ausstellung wurde in den letzten jahren 5mal gezeigt.

Und jetzt für euch exklusiv:-)


Mich faszinieren Menschen und die zufälligen Begegnungen mit ihnen.
Eine Verkäuferin beim Bäcker aus dem Irak, eine in Sibirien geborene und jetzt auf der schwäbischen Alb lebende Russin.
Der Türke beim Döner, der mich grüßt und unaufgefordert einen Tee bringt, wenn ich meinen Salat dort esse.
Oder der tunesische Partner einer Freundin, der zur Moschee geht ( von deren Existenz in der Johannstadt ich erst durch ihn erfuhr).
Meine russische Freundin (geboren in Taschkent), die Informatikerin und Physikerin ist und mir den Unterschied zwischen russischen und deutschen Frauen erklärt.
Die kubanische Modeverkäuferin, die hier mit einem Arzt verheiratet ist und es nicht mehr erträgt, ihre Familie in Kuba zu besuchen, weil sie sich schämt, dass es ihr besser geht.
Sie alle haben für mich eine eigene Fotodokumentation, eine eigene Reportage „verdient“. Ihre Sicht auf Dresden, auf ihr Land, ihre Familie, ihre Werte, ihre Wünsche… Gedanken über die Heimat und dort gebliebenen Familien…. ihre Gründe, das Land zu verlassen Schon lange habe ich dazu Bildideen im Kopf.




Vorname: Oleg

Geb. 1966 in Novosibirsk (Russland) 1966 in Groda Brest ( Weißrussland)

In Dresden, weil: Inna und Oleg sind Tänzer. Beide leben seit 5 Jahren zusammen. Die Liebesheimat ist Budapest.
Manchmal stehen sie gemeinsam auf der Bühne. Inna studierte an der Paluccaschule. Sie verließ Weißrussland, um sich als Tänzerin zu profilieren und um gesunde Kinder (Tschermobyl) zu bekommen. Sie hat 3 Kinder und eins gemeinsam mit Oleg. Sie sind seit 5 Jahren zusammen und er hat sie beim 4. Mal Sehen gefragt, ob sie ihn heiraten will. Jetzt arbeitet sie frei, und als Tanzpädagogin an der Staatsoperette.
Ihr Heimweh ist mit den Jahren immer weniger geworden. Sie lebt seit 1992 in Deutschland. Sie fahren einmal im Jahr gemeinsam in ihre Heimat und einmal in seine…beide Heimatorte sind 4000 km voneinander entfernt.
Oleg hat das Glück auch künstlerisch oft in seiner Heimat zu arbeiten. Und er tanzt bei Derevo, dem russischen Tanztheater. Beider Leben ist Kunst, kreativer Austausch mit Malen, Fotografie, den Kindern.
Alles darf viele Perspektiven haben…es gibt keinen Stillstand, sondern Bewegung, eben Tanz.


Gedanken zur Heimat:. …. Überall in Russland, Serbien setzt man sich zusammen, ist, trinkt und singt gemeinsam. In Russland bedeutet ja -ja und nein nein… In Deutschland ist es nie so eindeutig und oft etwas dazwischen.

Gedanken zu Dresden:
In Deutschland vermisst Oleg das Singen von Volksliedern, das braucht die Seele


Mein größter Wunsch: Oleg macht eine „Herzreise“.
Als Künstler und Mensch will er offen bleiben und jeden Schritt bewusst mit sich in Übereinstimmung machen. Er will träumen und gleichzeitig muss er Kompromisse machen, für die Kinder, die Frau, die Kunst.

Die Fotos entstanden in der Wohnung und im Garten am Haus
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