hohes schloss füssen (teilansicht)

Fotografiert von der Flußseite

Das gotische Hohe Schloss der Bischöfe von Augsburg liegt auf einem Hügel über der Altstadt von Füssen in Schwaben. Das große Burgschloss gilt als eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Burganlagen Bayerns. Auf dem Schlossberg entstand in der späten römischen Kaiserzeit das Kastell Foetibus als Sitz einer Nachschubeinheit der III. Italischen Legion. Bereits um 47 n.Chr. dürfte sich eine der Raststationen der Via Claudia auf dem heutigen Stadtgelände befunden haben. Die Augsburger Bischöfe gründeten bereits im 8. Jahrhundert das Kloster St. Mang. Die Ruinen des römischen Kastells konnten damals sicherlich noch als willkommener Steinbruch dienen. 1183 schenkten die Augsburger dem Kloster den Gaisberg (Altwik), der später die Burg tragen sollte. Allerdings musste das Kloster sich damals verpflichten, niemals ein weltliches Bauwerk auf dem Hügel zu errichten oder den Berg an einen weltlichen Herrn zu veräußern. Die Vogtei über das Hochstift Augsburg wurde nach dem Tod des letzten Staufers Konradin zum Streitobjekt zwischen den Bischöfen von Augsburg und den Herzögen von Bayern. Konradin hatte die Vogtei 1266 und 1267 unrechtmäßig an seinen Onkel, den bayerischen Herzog, verpfändet. Herzog Ludwig II. versuchte seine Ansprüche auf das Füssener Gebiet durch die Anlage einer Burg über dem Kloster abzusichern. 1292 kam es nach heftigen Auseinandersetzungen zu einem Vergleich, bei dem der Herzog auf die Burg und den Ausbau weiterer Befestigungen in der Region verzichtete. 1313 verpfändete Kaiser Heinrich VII. die Vogtei über die Güter des Bistums an Bischof Friedrich I. 1322 erwarb das Hochstift den Burgberg auf dem Tauschweg und machte die Veste zum Sitz des Pflegamtes Füssen. 1363 war die Burg bereits in die Stadtbefestigung integriert. In den Jahren ab 1486 erfolgte unter Bischof Friedrich II. von Zollern ein umfangreicher Um- und Ausbau des Pflegschlosses, der das Bild der Anlage bis heute bestimmt. Ein weiterer Umbau wurde gegen 1680 unter Fürstbischof Johann Christoph von Freyberg begonnen, der aber hauptsächlich die Innenausstattung betraf. 1798/99 wurde die Burg als österreichisches Zentrallazarett zweckentfremdet und im Jahr darauf von den Franzosen okkupiert. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfolgten einige Renovierungsarbeiten, zeitweilig war das Hohe Schloss sogar als Sommersitz des bayerischen Kronprinzen vorgesehen. 1862/63 richtete man im Südflügel das Füssener Amtsgericht ein, später wurden sogar einige Wohnungen eingebaut.Der Nordflügel beherbergt seit 1931 eine Filialgalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Schwerpunkt der Dauerausstellung in sechs Räumen ist die schwäbische Malerei der Spätgotik. Im großen Festsaal (Rittersaal) werden zur Ergänzung Allgäuer Skulpturen dieser Zeit präsentiert, unter anderem einige Werke Jörg Lederers. Die Städtische Galerie im ersten Obergeschoss zeigt neben Werken der “Münchner Schule“ des 19. Jahrhunderts einige Zeichnungen des Grafen Pocci und Arbeiten einheimischer Künstler.Das Burgschloss wurde in den Jahren 1957/58 und 1966/67 renoviert. Später wurden noch die Illusionsmalereien aufgefrischt und einige Innenräume und die Kapelle saniert.
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