Flügelrad - Anemometer

Beschreibung

Die Abbildung zeigt ein sogenanntes Flügelrad-Anemometer. Eingeführt wurde es von Robert Hooke um 1670, der es zunächst für meteorologische Messungen einsetzte. Aber bald nahmen sich etliche Mineningenieure dieses Geräts an, um es für den Einsatz unter Tage anzupassen. Der bekannteste von ihnen ist Benjamin Biram, der 1842 ein sehr ausgereiftes Modell patentieren ließ. Im englischen Sprachraum wird deshalb diese Bauart auch nach ihm benannt. Die lineare Bewegung des Windes wird in eine Rotation umgesetzt, die Anzahl der Umdrehungen (pro Zeiteinheit) kann an einem Zählwerk abgelesen werden.

Es gibt durchaus Orte, an denen eine ausreichende Zufuhr von frischer Luft lebensnotwendig sein kann. In Bergwerken wurden zum Beispiel schon seit jeher Bewetterungsstollen angelegt, damit immer genügend Frischluft zugeführt werden konnte. Das ist nicht nur wichtig, damit die Bergleute genügend Sauerstoff zum Atmen haben, sondern auch, um schädliche Gase, die sich in den Minen bilden, abzuleiten. In Kohlengruben kommt es bei ungenügender Lüftung immer wieder zu Explosionen.

In der älteren Literatur finden sich Berichte, dass erfahrene Bergleute allein am Gefühl der Abkühlung durch den Luftzug erkennen konnten, ob die Lüftung im Stollen ausreichend war. Mit wachsender Komplexität der Stollensysteme reichte dieser Erfahrungswert aber nicht mehr aus und es mussten technische Hilfsmittel entwickelt werden, um die Luftströme zahlenmäßig zu erfassen. Diese Instrumente werden als Anemometer oder Windmesser bezeichnet. Anemos ist das griechische Wort für Wind.

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