Über ein Taubenpaar unter dem Dach an einem Wintermorgen. Ein Triptychon

Jena, Dezember, 2014

Es war einmal ... ein Taubenpaar! Das lebte in einer altehrwürdigen Stadt unter dem Dach eines Hotels, in dem nicht nur ein schwarzer Bär sein Unwesen getrieben haben soll, sondern das einst - neben anderen honorigen Gästen - auch einen Herrn namens Junker Jörg beherbergte. Viele Jahrhunderte mag das inzwischen her sein. Der Großvater des Täuberichs, der zuvor hier lebte, und davor dessen Großvater und wiederum dessen Großvater usw., erzählte zu Lebzeiten gern aus der alten Zeit. Das Zimmer zum Hof muss dabei immer eine besondere Bedeutung gehabt haben. Es wird ihm nachgesagt, dass es darin spuke. Nie wird das Licht gelöscht und oft dringen eigenartige Geräusche nach außen.
Frau Täuberich hielt es nun vor lauter Neugier nicht mehr aus. Unter Aufbringung all ihres weiblichen Mutes schwang sie sich in einer dunklen Nacht - so leise sie konnte -, auf den Fenstersims - IHR MANN WOLLTE SIE NOCH DAVON ABBRINGEN - und schaute an einer Ecke vorsichtig zum Fenster hinein. Was ist ...?!?? Der Anblick ließ ihr fast das Gefieder erstarren. Sie konnte sich gerade noch fangen, um nicht abzustürzen, und flatterte kläglich und mit letzter Kraft zum Nest hinauf. Seither sitzt sie da, völlig verstört, vor lauter Angst nicht an sich halten könnend, und gurrt hin und wieder unverständliche Laute vor sich hin. Sie scheint verrückt geworden zu sein!

Ich war gerade in diesem Hotel! Dienstreise! Ich hatte das Nachbarzimmer ...

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FinePix S5000, 9.4 mm, 4, 1/320, 160