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In der Übergangszeit, stehen sie häufig auf der Loggia und kommen nur gelegentlich als Tischschmuck ins Zimmer - das bekommt ihnen ganz gut!


Der trübe, graue Himmel klärte sich,
der dumpfe Nebel aus den Gärten wich,
es knospete und keimte allenthalben,
schon stand es rings voll Primeln im Geheg,
Frühveilchen dufteten am Wiesenweg
und alles zwitscherte von Schwalben.

Und: Frühling! Frühling! klang's im Widerhall
von tausend Liedern überall ...
da plötzlich wieder kalte Schauer,
und was noch kaum erst lenzfroh aufgesproßt
verwelkte in dem rauhen Frost
und sank zurück in stumme Trauer.

Nach wenig Tagen schon zerrann der Schnee
und blitzend klomm die Sonne in die Höh,
daß alles jubelnd ihr entgegenglühte;
maiwonnig schön verfloß März und April
und Sommer ward's, und dennoch heimlich still
klagt's dann und wann in Wies und Tann
um jene erste frühe Blüte.

Cäsar Flaischlen

Cäsar Otto Hugo Flaischlen (* 12. Mai 1864 in Stuttgart; † 16. Oktober 1920 im Sanatorium Horneck in Gundelsheim) war Anfang des 20. Jahrhunderts ein bekannter Lyriker und Mundartdichter.

Allen ein angenehmes Wochenende!

...und ein ganz lieber Gruß geht heute in die Schweiz!!!


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