ins Mittelalter

versetzt fühlt man sich bei einem Besuch des "Campus Galli" bei Meßkirch

Der Campus Galli – Karolingische Klosterstadt Meßkirch ist ein modernes Bauvorhaben zur Nachbildung eines frühmittelalterlichen Klosters auf der Grundlage des St. Galler Klosterplans. Der Bau des Klosterkomplexes in der Nähe der baden-württembergischen Kleinstadt Meßkirch erfolgt durch Zuhilfenahme zeitgenössischer Arbeitstechniken. Die Finanzierung der Anlage soll langfristig durch ihre Etablierung als touristischer Anziehungspunkt sichergestellt werden. Seit Juni 2013 ist die Baustelle für Besucher geöffnet.
Der originalgetreue Nachbau des St. Galler Klosterplans aus dem frühen 9. Jahrhundert ist gut vier Kilometer nördlich von Meßkirch im Gange. Bei der Errichtung der Klosterstadt kommen im Sinne der experimentellen Archäologie so weit wie möglich die damaligen Baumaterialien und -methoden zum Einsatz, wodurch man sich wissenschaftliche Erkenntnisse über die karolingische Architektur und Bautechnik verspricht.

Auf dem Bauplatz arbeiten zur Zeit (Stand 2014) ca. 25 festangestellte Bauleute. Nach der mittelalterlichen Baugewohnheit soll die Arbeit auf dem Baugelände in den Wintermonaten von Mitte November bis April ruhen, die Gesamtbauzeit wird auf circa 40 Jahre veranschlagt. Das von dem Aachener Journalisten Bert M. Geurten ins Leben gerufene Projekt erhält eine öffentliche Starthilfe in Höhe von rund einer Million Euro; im weiteren Verlauf soll es ähnlich wie die Burg Guédelon durch Besuchereinnahmen getragen werden.
Die wissenschaftliche Leitung und Begleitung des Baus soll ein Beirat aus Fachleuten übernehmen, der sich Anfang November 2013 konstituiert hat. Vorsitzender des Beirats ist der Archäologe und Leiter des Landesamtes für Denkmalpflege Baden-Württemberg Claus Wolf. Zum Stellvertreter wurde der Historiker und Hochschullehrer der Friedrich-Wilhelm-Universität Bonn Matthias Becher gewählt. Dem Beirat gehören unter anderem der im Oktober 2013 pensionierte Stiftsbibliothekar der Stiftsbibliothek St. Gallen Ernst Tremp, wie auch sein Nachfolger im Amt des Stiftsbibliothekars Cornel Dora an.