Bundwerkstadel

Das Original des Stadels steht unter Denkmalschutz und war daher für eine Übertragung in das Freilichtmuseum nicht verfügbar. Da Bundwerkstadel in dieser Form und Bauweise in Tirol noch heute gezimmert werden, und der Stadel vor allem als Ausstellungshalle für die Schausammlung benötigt wurde, erschien der Nachbau des Originals gerechtfertigt. In der bäuerlichen Landwirtschaft wurde der Bundwerkstadel im Erdgeschoß als Stall und im Obergeschoß als Scheune und Tenne genutzt. Aufgrund seiner Konstruktion ist der Bundwerkstadel der Ständerbauweise zuzuordnen. Die senkrechten und waagrechten Hölzer der Holzkonstruktion sind durch Kopfbänder mittels Schlitz, Zapfen und Holznagel verbunden und bilden das Gerüst des Obergeschosses. Das Äußere des Stadels wird durch eine Bretterschalung und durch Andreaskreuze, die von den Grundschwellen bis zur Höhe der Fußpfetten reichen und die Statik der Wände sichern, bestimmt. Um die an der Giebelseite weit über die Dachfläche vorragenden Pfetten zu stützen, wurden verschiedene Verstrebungen in Form von Kopfbändern, Säulen, Andreaskreuzen und Querriegeln in den Pfettenbereich des Giebels eingebaut. Die schlichten Kanthölzer der Giebelverstrebungen erhielten durch Ziehmesser und Stemmeisen verschiedene Profilierungen, wodurch Funktion und Zierart im Bundwerkgiebel zur harmonischen Einheit wurden. Das Wesen des Baustoffes Holz und die Funktion der verschiedenen Gefügeteile blieben dabei erhalten. Das flachgeneigte Pfettendach ist mit Legschindeln gedeckt. Im Erd- und im Obergeschoß des Stadels ist eine informative Ausstellung "Bäuerliche Fahrzeuge und Arbeitsgeräte" untergebracht.
[Vgl. V.H. Pöttler, Bäuerliche Fahrzeuge und Arbeitsgeräte, (=Schriften und Führer Nr. 18) Stübing 1997.]

HDR Bracketing aus 3 Aufnahmen mit 2 Belichtungswerten Unterschied mit Photomatix Pro zusammengefügt.

[fc-foto:33593526]

Canon EOS 5D Mark II, 12-24mm, 12.0 mm, 13, 1/100, 100