Der „Brachhuber“

(So lautet der Hausname des Gehöftes) Der Waldviertlerhof aus Rammelhof bei Arbesbach vertritt gemeinsam mit dem Vierkanthof aus St. Ulrich aus Oberösterreich die donauländische Bauweise.

Das mit den Ausmaßen 20 m x 20 m im Geviert errichtete Gehöft zeigt sehr anschaulich die Verwendung der im Waldviertel landschaftlich vorgegebenen Baustoffe Holz und Granitstein. Der Anlage nach ist das aus dem 17. Jhdt. stammende eingeschossige Gebäude ein Dreikanthof, dessen Wohn- und Stalltrakt einander parallel gegenüberstehen. Im Stalltrakt waren Rinder-, Schweine-, Schaf- und Hühnerstall untergebracht. Der dritte Trakt mit einer durchgängigen Scheune schließt die um einen Innenhof gruppierte Hofanlage nach hinten ab, während die Vorderseite des Hofes durch eine Tormauer mit einem Einfahrtstor begrenzt wird. Die Dachkonstruktion, die in der Tenne gut sichtbar ist, entspricht dem Typus eines Scherenjochdaches, bei dem Pfetten und Sparren zu dem für weite Teile der österreichischen Donauländer typischen „Sperrhaxendach“ vereint sind. Anlässlich der Erneuerung der Dachdeckung wurde das ehemalige Strohdach durch ein Nutschindeldach, wie es heute im Waldviertel vereinzelt noch gebräuchlich ist, ersetzt. Die aus Lärchenholz geklobenen Nutschindeln sind so beschaffen, dass die hintere Kante der ca. 60 cm langen Schindel eine Nut aufweist, in die beim Dachdecken die verjüngte Vorderkante der in der Dachfläche folgenden Schindel eingefügt wird. In seiner gediegenen, geschlossenen Bauweise ist der "Brachhuber"-Hof ein aussagekräftiges Beispiel für einen einschichtigen Waldviertlerhof, der seinen Bewohnern in den langen und strengen Wintern einst ein geschütztes Zuhause bot.

HDR Bracketing aus 3 Aufnahmen mit 2 Belichtungswerten Unterschied mit Photomatix Pro zusammengefügt.

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Canon EOS 5D Mark II, 12-24mm, 12.0 mm, 13, 1/30, 100