Jüdischer Friedhof Seegasse - 2

1788 kaufte die Wiener Judenschaft das Friedhofsareal den Oppenheimers ab und errang von der Stadt Wien die Zusicherung, dass der Friedhof nicht überbaut oder zerstört würde.

Die spätere Isrealitische Kultunsgemeinde blieb Eigentümerin des Areals bis zur Enteignung durch das NS-Regime. Als die jüdischen Friedhöfe im Jahre 1942 in den Besitz der Stadt Wien gelangten, wollte die an das Friedhofsareal grenzende Schule auf dem jüdischen Friedhof Seegasse einen Spielplatz errichten. Die damals noch in Wien lebenden Juden erhielten von der Gestapo die Erlaubnis, die Grabsteine vom Areal wegzubringen.

Unter größten Anstrengungen transportierten sie hunderte Grabsteine zum neuen jüdischen Friedhof am Zentralfriedhof Tor 4. Dort blieben diese dann viele Jahrzehnte lang unbeachtet liegen, bis sie in den 1980er Jahren bei Planierungsarbeiten zufällig wiederendeckt wurden. Die wiedergefundenen Steine wurden soweit als möglich identifiziert. 250 Grabsteine wurden zurück in die Seegasse gebracht und an ihrem ursprünglichen Standort wieder aufgestellt.

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DMC-TZ10, 9.7 mm, 3.9, 1/320, 80