Boviste

Beschreibung

"Der Waldgänger" Eugen Roth

Ein Mensch im Wald ging für sich hin
und nichts zu suchen, war sein Sinn.
Doch welch ein Glück! Ein " Bovist " stand,
ein Prachtstück, dicht am Wegesrand.
Der Mensch - nun schon voll Sucherdrang -
trug ihn in Händen, stundenlang.
Dann endlich sah er seufzend ein,
wie wertlos solch ein Pilz allein.
Er warf ihn fort, ging unfroh weiter:
da stand, nicht ganz so schön, ein zweiter.
Der Mensch, vom ersten Fall gewitzt,
dass man mit einem - nichts besitzt,
verzichtete und ließ ihn stehen,
zumal's schon Zeit war, heimzugehen.
Doch tretend aus des Waldes Mitten,
sah unverhofft er einen dritten:
Den pflückte er, mit wildem Eifer.
Doch wie er auch, als Forstdurchstreifer,
Jetzt schwitzend durch das Dickicht hetzte,
der dritte, kleinste, blieb der letzte.
Den hat er müde, in der Nacht,
von seinem Waldgang heimgebracht.
Um die Moral nicht zu versäumen:
Glück in zu weiten Zwischenräumen -
Und schiene es auch einzeln groß -
beunruhigt unsre Seele bloß...

Ich wünsche eine gute Woche