Dähler Born

Beschreibung

Etwas versteckt, im Koblenzer Stadtteil Ehrenbreitstein unterhalb der Festung, steht das Haus hinter dessen Pforte sich der Dähler Born befindet.
"Dähler Born" heißt eigentlich nichts anderes als "Quelle im Tal"

Der Sauerwasserbrunnen hat ein lange Geschichte.
Im 16. Jahrhundert hieß er "Schwalborn" nach den Besitzern, den Junkern von Schwalborn, die mit dem Geschlecht der Helfensteiner verwandt und Burgmänner auf Ehrenbreitstein waren.
Im Jahre 1327 wurde der Brunnen erstmals urkundlich erwähnt, er besteht aber sicherlich schon viel länger.
Der Schreiber Jakob Theodor schrieb 1584 über den Dähler Born, dass schon damals das Wasser so geschätzt wurde, dass man es in Krüge abgefüllt und nach Koblenz gefahren habe. Er schrieb aber auch, dass dies den Ärzten und Apothekern nicht gefiel, "da es die Leute bei guter Gesundheit erhielt".

Wie die Gemeinde in den Besitz des Sauerbrunnen kam, ist nicht überliefert. jedoch war er besonders zur Zeit des Festungsbaus 1820/21 eine gute Einnahmequelle. In dieser Zeit wurde auch das Haus um den Dähler Born errichtet.

Die Absatzmöglichkeiten des Sauerbrunnens waren immer auf den Koblenzer Stadtbezirk beschränkt. Noch in den dreißiger Jahren wurden die Krüge mit dem Wagen nach Koblenz gebracht. Aus dieser Zeit existiert auch noch dieser Mundart-Vers:

"Der Bornskrug giht von Schniß zu Schniß,
Zuerst dä Pitter un dann dat Liß."

Für die Nicht-Rheinländer kurz die ungereimt und dadurch etwas unlustige Übersetzung:
"Der Brunnenkrug geht von Mund zu Mund, zuerst der Peter und dann die Liese."


Im Jahre 1970 ließ die Stadt den Dähler Born wieder herrichten.
Vor einigen Jahren wurden vom Gesundheitssamt eine fehlende Analyse des Dähler Borns und das Anbringen eines Hinweises, dass es sich nicht um Trinkwasser gemäss der Trinkwasserverordnung handelt, gefordert. 2005 wurden die sehr teuren und umfangreichen Untersuchungen abgeschlossen. Der Dähler Born kann weiterhin entnommen werden, jedoch entsprechen einige wenige Parameter nicht der Trinkwasserverordnung, was den Bürgern auf der im Brunnenhaus angebrachten Analyse zu entnehmen ist.

Wer Dähler Born trinkt, sollte vorsichtshalber prüfen, ob er gegen die leicht erhöhten Werte allergisch reagiert. Diese Werte waren schon in den letzten 50 Jahren ähnlich, was zu keinen gesundheitlichen Problemen geführt habe. Fazit: Der "lebensverlängernde Born" wird den Ehrenbreitsteiner Bürgern auch weiterhin erhalten bleiben.

Das Wasser ist übrigens kostenlos! Über eine kleine Spende zur Erhaltung des Brunnens freut man sich aber trotzdem.

(Quelle: http://www.golocal.de/koblenz/freizeitanlagen/sauerwasserbrunnen-daehler-born-YUv4q/#previewReview )

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