Karzer Arest .....

Der letzte Studentenkarzer der Geschichte Heidelbergs befand sich in der Augustinergasse 24 und diente als Gefängnis für Studenten der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Heute ist er als Museum, Teil des Museums zur Geschichte der Universität, der Alten Universität Heidelberg angegliedert.

Der (bis ins 19. Jahrhundert auch das) Karzer (lat. carcer ‚Umfriedung, Kerker‘) war bis ins frühe 20. Jahrhundert eine Arrestzelle in Universitäten und Schulen. Der Begriff wurde auch für Arrestzellen in den sowjetischen Kriegsgefangenenlagern verwendet (??????).

Der Karzer ist der wohl folkloristischste Teil, der zum Bereich der akademischen Gerichtsbarkeit zu rechnen ist. Vor allem Schilderungen aus dem 19. Jahrhundert und die farbenfrohe Ausgestaltung der Karzerräume tragen dazu bei, dass er heute nur noch als amüsante Disziplinarstrafe wahrgenommen wird. Doch diese Wahrnehmung greift zu kurz und betrifft nur die Endphase, vor allem die Zeit nach Abschaffung aller Sondergerichte im Deutschen Reich durch das Gerichtsverfassungsgesetz von 1879.

Noch im 20. Jahrhundert war die Festsetzung (Haftverbüßung) von Studenten durch ihre Universität und von Gymnasiasten durch ihre Schule zulässig. Die meisten deutschen Universitätskarzer wurden in den Jahren um 1910 bis 1914 aufgelöst. Karzerstrafe war an einigen Universitäten noch bis in die frühen 1930er Jahre zugelassen; erst die Disziplinarvorschriften aus der Zeit des Nationalsozialismus sahen offiziell und reichsweit Karzerhaft als Strafmaßnahme gegen Studierende nicht mehr vor. An Schulen lebt der Karzer aber noch in der pädagogischen Maßnahme des Nachsitzens fort. Die Universitäts- bzw. Schulkarzer wurden in der Universität vom Pedellen bzw. vom Profos oder Karzerwärter bewacht.

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