em Steuverhoff ....

Willkumme en dr Weetschaff em Steuverhoff zo Kölle am Rhing

Die enge, schummrige Gasse mit ihrer hohen Bebauung bot die besten Voraussetzungen für einen virilen Rotlichtbezirk. Und wie kaum eine andere Straße in Köln hat sie sich ihren Charakter bis heute bewahrt.

Einst war der Stavenhof so verrufen, dass man ihn sogar als Kneipennamen
verschmähte. Peter Baum, um 1920 Präsident der Cölner Brauer-Corporation, war jedenfalls nicht mehr glücklich mit seinem »Stavenbräu« auf dem Eigelstein.

Und so erinnerte er sich an jene Steinfigur, die 1885 vom Künstler Christian Mohr an der Eigelsteintorburg befestigt worden war, und nannte sein Brauhaus fortan »Em kölsche Boor«. Marketingtechnisch war dies ein geschickter Schachzug.

Denn während der Stavenhof für alle Arten von Laster und Lotterleben stand, symbolisiert der Boor (der Bauer) die Wehrhaftigkeit der Stadt seit der Schlacht von Worringen. Außerdem demonstriert er Kölns Treue zum Reich, festgehalten in der Inschrift: »Halt faß, do kölsche Boor, bliev beim Rich, et fall sös ov sor.« D‘r Stüverhoff, wie er im Kölschen heißt, war über Jahrhunderte hinweg eine berüchtigte Prostituiertenmeile.

Die enge, schummrige Gasse mit ihrer hohen Bebauung bot die besten Voraussetzungen für einen virilen Rotlichtbezirk. Und wie kaum eine andere Straße in Köln hat sie sich ihren Charakter bis heute bewahrt.

Quelle : http://www.koeln.de