Die berühmten Mühlen von Kinderdijk

Beschreibung

In Kinderdijk stehen 18 Mühlen dicht beieinander, aber nicht um Korn zu mahlen, sondern um das Wasser aus den umliegenden Poldern in den Rheinarm Lek zu pumpen. Da das Land teilweise bis zu 7 m unter dem Meeresspiegel liegt, muss immer gepumpt werden, weil es sonst absäuft. Die Angst vor großen Fluten wie 1953 ist gegenwärtig.
Im 15. Jahrhundert gab es hier die sog. St.-Elisabeth-Flut. Da sind in einer Nacht über hundert Dörfer von der Landkarte verschwunden. Von Holzhäusern blieb nichts übrig, von Steinhäusern nur die Grundmauern. Es kamen schätzungsweise 20 000 Menschen ums Leben. Zurzeit sieht alles gut aus, aber die Deiche müssen immer wieder erhöht werden, weil der Meeresspiegel langsam aber stetig immer weiter steigt. Da spielt auch der Klimawandel mit der Eisschmelze in der Arktis und der Antarktis eine Rolle. So hofft man, dass die Deiche hoch genug sind. Aber ganz sicher kann man nie sein!
Die Mühlen haben ihre Bedeutung als Pumpen weitgehend verloren, denn es gibt große elektrisch betriebene und mit Dieselmotoren versehene Maschinen, die die Arbeit übernommen haben. Aber Kinderdijk ist ein absoluter Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt. Auf dem Lek kommen Touristenschiffe mit Hunderten von Menschen, die sich hier in die Landschaft und in den nahegelegenen Naturpark Biesbosch ergießen.
Die Mühlen (sie stammen von 1740!) gehören zum Weltkulturerbe. Sie sind bewohnt und werden sehr gepflegt. Die Bewohner sind übrigens gar nicht so begeistert von den Touristenmassen...

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